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No Kaddish / Graz

Fortsetzung folgt...
ein prozessuales Kunstprojekt der Intro-Graz-Spection
17. 09. - 24. 09. 2002

Eröffnung:
 17. September 2002 - 19:00
 
Kaspar Harnisch
 Glockenspielplatz 1, Graz

kleine Online-Galerie


Projektidee
 Christoph Schmidberger, Anke Orgel

Organisation
 Anke Orgel, Christian Marczik

Teilnehmende Künstler/innen
Klaus Lang - Komposition
 Irmgard Schaumberger - Keramik
Christoph Schmidberger - Malerei
 Loretta Stats - Malerei
 Joachim J. Vötter - Literatur
 Christine Winkler - Fotografie

Eröffnung durch Dr. Werner Fenz
Lesung von Joachim J. Vötter
Klangstück nach einer Komposition von Klaus Lang
Viola: DImitrios Polisoidis


Fortsetzung folgt...

Sechs Künstler/innen haben sich zu einem Werkkollektiv zusammengefunden, sie alle sind auf der Suche nach Anknüpfungspunkten in den Arbeiten der anderen – eine Vorgehensweise, die unüblich für das kreative Schaffen des einzelnen ist. Nicht wie üblicherweise bei der konzentrierten Präsentation thematisch beschränkter, eigens für den Ausstellungskontext geschaffener, Werke bestimmt die parallele Arbeitsweise das Konzept, sondern eine "Reihenschaltung" künstlerischen Schaffens, das zeitlich verschoben stattfindet. Die Gruppenausstellung begründet sich aus der Verkettung von individuellen Positionen und nicht aus der Präsentation von Arbeiten, die zwar abhängig von einem spezifischen Thema, jedoch unabhängig voneinander, geschaffen wurden. 

Der Maler Christoph Schmidberger, die Fotografin Christine Winkler, die Malerin Loretta Stats, der Komponist Klaus Lang und die konzeptionell in Ton arbeitende Künstlerin Irmgard Schaumberger reagieren – in der genannten Reihenfolge - jeweils auf die Arbeit der/des Vorhergehenden in Form eines "Stille Post"-Spiels; nicht gesprochene Worte sind das zu Übermittelnde, sondern künstlerische Positionen. Den Ausgangspunkt bildet ein prägnanter Text von Joachim J. Vötter, der viel Spielraum für Assoziationen bietet. Es entsteht eine Verkettung von Reaktionen, wobei jede/r Künstler/in nur die zuvor entstandene Arbeit wahrnimmt.

Der künstlerische Handlungsraum beschränkt sich nicht nur auf die bildende Kunst, die nichtsdestotrotz eine Vorrangstellung einnimmt - verschiedene Disziplinen erhöhen den Spannungsfaktor. Der Maler realisiert imaginäre Bilder, die der Text in sich birgt, die Fotografin knüpft an die im langen Prozess des Malens entstandenen Darstellungen fotografische Momente, welche danach wieder von der darauffolgenden Künstlerin in gemalte Sinneseindrücke transformiert werden; der Komponist lässt sich von der kräftigen Farbigkeit der Malerei inspirieren und bietet mit der Schaffung eines Klangstücks der Keramikerin den Ausgangspunkt für ihre plastische Kreation.

In der Präsentation wird die Vernetzung für den Betrachter erfahrbar gemacht, das spannende Moment ist die Spurensuche: Inwieweit hat der/die Künstler/in versucht, seine/ihre Arbeit auf die vorhergehende anzulehnen, inwieweit ist der Betrachter in der Lage, die Reaktionen objektiv nachzuvollziehen?  

Das Künstlerindividuum wird willkürlich Teil eines Kollektivs; individuelle Positionen fügen sich ein in ein homogenes Ganzes, das sich erst in seiner Gesamtheit dem Betrachter erschließt.
Der Ideologie der IGS folgend, wurden bei der Einladung der Beteiligten vorwiegend noch keiner breiten Öffentlichkeit bekannte, engagierte Künstler/innen berücksichtigt, die dann ihrerseits weitere einluden, am Projekt teilzunehmen – damit wurde die Entscheidung der Wahl nicht allein der IGS in die Hände gelegt; der subjektive Aspekt  bei der Wahl eines Künstlers/einer Künstlerin durch den Kurator wurde aufgebrochen.
 
Ein grundlegender Gedanke der IGS ist das Verlassen des obligatorischen Kunstraumes, künstlerische Positionen sollen auch in unüblichen Umfeldern wahrnehmbar gemacht werden – aus diesem Grund hat die Künstlervereinigung in der Farbenhandlung Kaspar Harnisch einen äußerst ansprechenden Rahmen für die am 17.09. 2002 stattfindende Präsentation von Fortsetzung folgt... gefunden. Vor einer Kulisse, gebildet aus einer Unzahl von Künstlerutensilien, Farbtiegeln, Pinseln und Spachteln, in einer bemerkenswert ästhetischen Architektur dargeboten, werden die Arbeiten der einzelnen Künstler/innen präsentiert, der als Ausgangspunkt dienende Text wird gelesen und die Komposition durch einen Live-Auftritt hörbar gemacht werden. Die anschließende Ausstellung ist eine Woche lang, bis 24.09.2002, zugänglich. 
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Sponsoren:  Stadt Graz, Land Steiermark, Bundeskanzleramt / Sektion Kunst, Kaspar Harnisch

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