Die
Murpiraten
Interventionen
von:
Christian Eisenberger
ILA
Peter Kozek & Thomas Hörl
Markus Wilfling
Konzeption:
Christian Marczik
Dienstag, 23.
Oktober 2007 - 16:30
Insel in der Mur - Amphitheater - Graz
Christian Eisenberger / Larven,
Körperformen
Bei den Larven von Christian Eisenberger, die das erste Mal in Graz
-
rund um die Murinsel - zu sehen sind, handelt es sich um Hüllen, in
denen der Künstler klaustrophobische Agoraphobie-Zustände erlebte.
Eisenberger wurde dabei im Vorfeld komplett mit Paketklebeband
eingewickelt, aus denen er sich selbst heraus schnitt, sich
sozusagen wie ein Schmetterling befreit-entpuppte. Beengende
Befreiung, so ein Anagramm des Künstlers, der die
Wi(e)dersprüchlichkeit liebt: auf der einen Seite erfüllt er den
öffentlichen Raum mit einer erstarrten Lebendigkeit, auf der
anderen Seite ist er in diversen Ausstellungen in Innenräumen von
Galerien der Öffentlichkeit ausgesetzt. Wandelbare Erscheinungen
des Physischen, des Vergänglichen werden auf diese Weise
hinterlassen.
ILA / UDO
UDO = Unidentified diving object, ist ein seltsames Ufo - eben ein UDO
-, das in der Mur gelandet ist, sich bewegt, blubbert, leuchtet und
beobachtet. Der Pilot sagt: "Bursch'n, wos is'n des für a
Planet? Do is jo total feicht und die Lebewesen schaun aus wie die
Blätter bei uns!" Das Bezugssystem ist stets abhängig von der
Wahrnehmung...
kozek
hörlonski (Peter Kozek, Thomas Hörl) / I kissed you in the water
Performance, Prozession entlang der Mur
"Die Seefahrer der Antike, unermüdliche Nomaden der
Wasserflächen waren die ersten, die die Form des Raumes gedacht
haben, und die Erde. Die Winde! Der Westwind und der Südwind sind
verschieden. Man begibt sich ohne Vorsichtsmaßnahmen und ungestraft
in eine Richtung ohne deren Eigenschaften und Beschaffenheit zu
kennen. Raum ist uneinheitlich und lebendig. Und es ist die Rose,
die Windrose mit ihren acht Richtungen, die sich als erstes diesen
Pionieren im Geiste aufdrängt."
(Cf. Leopold de Saussure, "L'origine
de la rose des vents", in Archives des Sciences Physique et
Naturelle, 5.5, Genf, 1923)
Markus
Wilfling / Someone ist visiting Graz
Ein
halb geöffneter Sarg liegt, wie angeschwemmt, halb im Wasser, halb an
der Uferböschung. Beeinflusst auch durch eine mehrmonatige
Mexiko-Reise und den dort anderen Zu- und Umgang mit dem Tod, macht
Wilfling einen unsichtbaren Besucher durch dessen Transportmittel
sichtbar, eine mediale Figur, sowohl literarisch als auch aus dem Kino
bekannt, wird skulptural inszeniert. Es ist aauch ein Hinweis auf das Reisen
in all seinen Formen, das auch das das Reisen der Seelen
inkludiert...
Fotos:
Foto Pachernegg
Sponsoren: Stadt
Graz Kultur, Land
Steiermark, BMUKK,
Café Insel in der Mur
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