Für Richterskala, dem 4. Kulturevent der Intro Graz Spection, arbeiteten mehr als 50 Künstler an sieben verschiedenen Projekten, die an unterschiedlichen Orten (Dezentralisation!) präsentiert worden sind.  Gemeinsam war den Werken die gewollte Unfähigkeit zur Anpassung an die etablierte Kunstszene. "Richterskala" bot ein weites Spektrum an künstlerischen Aspekten und Standpunkten. Im Durchbrechen der einzelnen Kategorien, im Einbinden und Verknüpfen verschiedenster Medien wurde der Betrachter auf unterschiedlichsten Ebenen stimuliert und sensibilisiert. Die Kunst als spezifisches Wahrnehmungs- und Kommunikationsmedium, als Wechselspiel zwischen Kunstproduzent und Kunstempfänger, führte so zu einem lebendigen Austauschprozess. In der Erdbebenforschung stellt die Richterskala den Maßstab für die Stärke eines Erdbebens dar - die Grazer "Richterskala" verwies auf eine Funktion der Kunst, die auch heute noch - im Zeitalter der Beliebigkeit und Simulation - ihre Gültigkeit besitzt: Die Kunst als Sensor für gesellschaftliche Zustände, als empfindliches seismographisches Instrument.